Samstag, 22. Januar 2022
Letzte Änderung: 3. November 2022
In dem vergangenen Jahr ist die Blasmusik durch die immer noch andauernde Corona-Pandemie sehr stark in den Hintergrund gerutscht. Neuerscheinungen haben kaum Beachtung gefunden, da die Suche nach neuen Werken für das Repertoire sich so nach und nach im Sande verlaufen hat. Allgemein lässt sich aber sagen, dass in den vergangenen zwei Jahren kaum neue Blasmusikwerke erschienen sind, was wohl daran lag, dass es kaum Möglichkeiten gab/gibt diese aufzuführen oder gar zu proben.
So langsam scheint sich die Lage zu entspannen und wir persönlich blicken dem Sommer sehr motiviert und positiv entgegen. Trotz der Pandemie gibt es die ein oder andere neue Polka aus 2020 und 2021, denen durchaus etwas mehr Beachtung geschenkt werden sollte. Jeweils drei neue Märsche und einen neuen Walzer haben wir für euch auch mit aufgelistet. Damit Euch und Ihnen die Suche nach dem ein oder anderen neuen Werk etwas leichter fällt, findet ihr hier einen kleinen Guide durch die neue Literatur:
Schöne Stunden ist eine Neuerscheinung aus dem Klarus Musikverlag. Die Polka liegt mit einer Schwierigkeit von 4,5 eher im Oberstufenbereich für Blasorchester. Sie zeichnet sich durch ihre recht hohe Spielgeschwindigkeit aus. Vor allem die Melodiestimmen, Flügelhorn und Tenorhorn, gehen teilweise bis zu dem c''' hoch. Nichtsdestotrotz hat man mit der Schöne Stunden Polka die Möglichkeit, für ein "paar Minuten schöne Stunden" verleben zu können und gemeinsam mit den Blechbläsern die Höhen zu erklimmen.
Die Polka A Wahrer Traum ist eine Komposition für die Mair in Plun Hütte auf der Villanderer Alm in Eisackstal. Dort fand ein gemütlicher Abend statt und als Dank für diesen Abend komponierte Stütz diese Polka. Wer die Ehre hat, diese Hütte zu besuchen, vermag einen genauen Blick über die Eingangstür und melde sich bei uns, was er dort entdeckte habe;-). Die Polka ist in der Tat ein wahrer Traum, jedoch birgt sie auch die ein oder andere Schwierigkeit für die Blechbläser mit sich.
Die Maxi Polka ist eine von Berthold Schick stammende preisgekrönte Polka, die den Hauptpreis in der Kategorie "Blas- und Volksmusik" im Rahmen des Musikprogramms "Klangspektrum BW" gewonnen hat. Sie ist seinem Enkelsohn Maximilian gewidmet. Für uns traditionelle Blasorchester lässt sich diese Polka sehr gut spielen, in den Flügelhörnern geht sie maximal bis zu dem g" und in den Tenören schätzungsweise auch. Vom Schwierigkeitsgrad ist sie bei 2 bis 3 eingeordnet und sollte somit für Amateur-Orchester gut spielbar sein.
Berthold Schick ist ein ehemaliges Mitglied der "Egerlänger Musikanten" unter der Leitung von Ernst Mosch und schafft mit der Polka "Böhmisches Vergnügen" ein Werk, dass von jetzt auf gleich Gute Laune verbreitet und auf jedem Festzelt das Publikum zum Jubeln und Tanzen ermuntern sollte. Vom Schwierigkeitsgrad liegt sie bei 3-4 und ist damit nicht zu leicht und nicht zu schwer und keineswegs langweilig. Sie bringt also mit Sicherheit die ein oder andere Herausforderung in jedem Register mit sich. Ein wunderschönes Werk!
Die Polka Bei uns daheim ist zwar schon aus dem Jahr 2019, jedoch hat sie uns so sehr überzeugt, dass wir entschieden haben, sie hier mit aufzuführen. Gewidmet ist sie drei Musikvereinen - Deggenhausen-Lellwangen, Homberg-Limpach und Roggenbeuren. Die drei Vereine haben etwas gemeinsam, ihre Heimat, das Deggenhausertal im Bodenseekreis. Kurz Gäble, ein wahrhaftiger Naturliebhaber, erkundete die Gegend und ließ sich musikalisch inspirieren, das Ergebnis ist die sehr gelungene Marschpolka!
Sternengucker sind Babys, die in der sogenannten Hinterhauptlage zur Welt kommen, sie schauen bei der Geburt nach oben, nicht wie üblich nach unten. Die Nichte des Komponisten war ein solches Baby, weshalb er die Polka ihr widmete. Die Brandbreite der Polka ist ungemein, sie beginnt spielerisch, wie ein kleines Kind eben ist, und endet im Trio in einer wunderschönen Kantilene.
Mit dem Marsch im Eilschritt nach Sankt Peter verarbeitet Maurer seine Erinnerungen an die Zeit als Musiker und Kapellmeister in dem Blasorchester seines Heimatdorfes. Die Kaisermusikanten interpretierten diesen Marsch und erreichten damit einen sehr großen Erfolg. Da dieses Arrangement für traditionelle "amateur" Blasorchester nahezu unspielbar ist, nahm sich Scharnagl der Aufgabe an, dieses Werk für Mittelstufen Orchester zu arrangieren, und was soll ich sagen. Es ist hm gelungen, so wie so ziemlich jedes seiner Arrangements!
Alle Blasorchester, die auf der Suche nach einem traditionellen, aber trotzdem spannenden Marsch sind, sind mit dem Konzertmarsch Impuls von Scharnagl goldrichtig. Die Einleitung und der Beginn des Marsches sind spielerisch leicht, wobei das Trio dazu einen Kontrast bildet und gesanglich-lyrische Melodien aufwirft.
Aus dem Osttiroler Gletscher "Umbalkees" entspringt in 2400 Meter Höhe die Isel, ein kleiner Fluss, der in Lienz in die Drau mündet. In dem Marsch werden sowohl die ruhigen Passagen des Flusses entlang von Sandbänken als auch die reißenden Flusspassagen musikalisch vertont. Besonders das Trio strahlt eine besondere Ruhe aus und lässt einen fast zu Träumen beginnen. Das Naturschauspiel des Flusses scheint einem direkt vor die Augen projiziert zu sein.
Ein Blick zurück in den aktuellen Zeiten? Wer kennt es nicht, das Schwelgen in Erinnerungen, Erinnerungen an vergangene bereits 2 Jahre zurückliegende Schützenfeste, Konzerte oder gar Festivals? Ich fürchte, wir befinden uns alle in der gleichen Situation und erinnern uns das ein oder andere Mal an die guten alten Zeiten in denen "alles besser war". Der Walzer Ein Blick zurück hilft dabei, sich zu erinnern und liefert zudem den ein oder anderen wunderschönen Ohrwurm mit dazu.
Wer die Zeit nun gar nicht mehr abwarten kann, bis die Gesamtproben wieder losgehen oder es wieder Schützenfestfeeling geben wird, für den haben wir hier etwas ganz Besonderes. Martin Scharnagl, er ist uns mittlerweile ja ein geläufiger Name, hat ein Playalong Buch herausgebracht, in dem die bekanntesten Märsche, Polkas und Walzer, aber auch Crossover Stücke, mit den Originalstimmen enthalten sind. Dazu natürlich, wie der Name schon sagt, einen Track zum Mitspielen. Erhältlich für folgende Instrumente: