Blasorchesternoten Magazin - Blasorchester Salinia
Die Oboe
Informationen zum Instrument

Die Oboe

   

Samstag, 28. Januar 2023
Letzte Änderung: 13. Februar 2023

Die Oboe gehört genau wie die Klarinette und das Saxophon zu den Holzblasinstrumenten, unterscheidet sich jedoch in einem Punkt deutlich von den beiden Instrumenten. Statt einem Einfachrohrblatt, wie es die Klarinette und auch das Saxophon zur Tonerzeugung besitzen, hat die Oboe als Mundstück ein Doppelrohrblatt. Was genau es mit diesem Doppelrohrblatt auf sich hat, erkläre ich Euch gleich, vorerst müssen wir noch ein paar Fakten klären. Die Oboe stammt ca. aus dem 17. Jahrhundert und sieht, dadurch, dass sie aus Holz gefertigt und ebenfalls silberne Klappen hat, der Klarinette sehr ähnlich. Gestimmt ist die Oboe in C, es erklingt also derselbe Ton, der auch in den Noten geschrieben steht. Musikalisch wird sie überwiegend im Bereich der großen Symphonie Orchester, oder sinfonischen Blasmusik eingesetzt. Im Bereich der traditionellen Blasmusik findet sie eher seltener ein Zuhause. Außerdem ist die Oboe ein sehr beliebtes Solo-Instrument, da ihr Klang der menschlichen Stimme am ähnlichsten ist. 

Der Aufbau der Oboe

Die Oboe besteht aus drei, genau genommen vier Teilen:

  • Dem Becher/Unterstück
  • Dem Mittelstück
  • Dem Oberstück

! Diese drei Teile fassen sich in dem Begriff Korpus zusammen und werden gleich als Ganzes und nicht als einzelne Teile betrachtet.

  • Dem Mundstück, wobei die Bezeichnung Mundstück bei der Oboe etwas weit gegriffen ist, vielmehr ist es das Doppelrohrblatt, was auch kurz Rohr genannt wird. 

Der Korpus

Der Korpus besteht aus dem Oberstück, dem Mittelstück und dem Becher bzw. dem Unterstück. An ihm ist die gesamte Mechanik der Oboe befestigt, durch die verschiedene Töne gespielt werden können. Die drei Teile des Korpus' bestehen allesamt aus Holz, hier wird meistens Grenadill-, Buchs- oder Ebenholz verwendet. Über die Jahre hat sich die Mechanik der Oboe sehr verkompliziert, wodurch vor allem an dem Oberstück zunehmend mehr Tonlöcher gebohrt werden müssen. Aufgrund dessen wird auf immer härteres Holz zurückgegriffen, dass der hohen Belastung standhalten kann. Nun aber noch einmal zu der Mechanik. 

Die Mechanik der Oboe gilt durch die Fülle an Klappen und Tonlöchern mit als die komplizierteste eines Blasinstrumentes. Die Griffweise der Oboe ist, ebenso wie eine der Klarinetten Griffweisen, böhmisch. So kann man also, wenn man Oboe spielt, ohne weiteres auch die Böhm-Klarinette, mit sehr ähnlichen Griffen, spielen. 

Das Doppelrohrblatt

Das Doppelrohrblatt ist im Grunde das Mundstück der Oboe. Es besteht, nicht wie bei der Klarinette nur aus einem, sondern aus zwei Blättern, die in einem Abstand von 1mm übereinanderliegen und für die Erzeugung des Tons der Oboe zuständig sind. Die Rohre einer Oboe gibt es fertig zu kaufen, sie sind jedoch relativ teuer und erfordern, obwohl sie "fertig" gekauft werden, oftmals trotzdem noch Nacharbeiten, weshalb viele Oboisten ihre Rohre selbst bauen. 

Generell ist das Doppelrohrblatt sehr ominös und man hört öfter mal davon, weiß aber gar nicht recht, wie ein solches Blatt aufgebaut ist. Die folgende Abbildung soll das Mundstück der Oboe und damit das Rohr etwas genauer erläutern. Wir beginnen von unten. Ganz unten am Mundstück befindet sich ein Kork, der in die Oboe gesteckt wird. Durch leichtes Reindrücken und Herausziehen des Korkens in die Öffnung der Oboe lässt sich die Stimmung des Instrumentes verändern (dies ist quasi das gleiche wie das Herausziehen der Birne bei der Klarinette). In über dem Kork befindet sich ein Metallrohr, an dem das Doppelrohr mithilfe einer besonderen Bindung befestigt wird. Der Komplex aus Kork, Metallrohr und Bindung wird auch Hülse genannt. Mit Hilfe der Bindung wird das Doppelrohrblatt dann also an dem Metallrohr befestigt. An dem oberen Ende der Bindung wird noch eine Folie umwickelt, damit sich die Bindung nicht löst. Das Holzblatt teilt sich auch in mehrere Teile auf, der Rücken gibt dem Blatt den Halt, während das Herz, also die Spitze des Rohres recht dünn ist. 

Das Doppelrohrblatt bei der Oboe

Bei Thomann gibt es beispielsweise verschiedene Sets, die das richtige Werkzeug und Zubehör zum Selbstbauen der Rohre beinhalten. 

Halb- und vollautomatische Bauweise

Bei der Oboe unterscheidet man zwischen der halb- und vollautomatischen Bauweise. Die Oboe besitzt von vornherein zwei Oktavklappen, die sich zu unterschiedlichen Zeitpunkten öffnen. Bei der halbautomatischen Bauweise ist es so, dass beide Oktavklappen einen eigenen Hebel haben und sich somit getrennt voneinander öffnen und schließen lassen. Dies ist von insofern von Vorteil, weil der Oboist dann gerade im hohen Bereich deutlich mehr Griffvariationen anwenden kann, was wiederrum eine größere Flexibilität mit sich bringt. 

Die automatische Bauweise hingegen hat nur einen Hebel für beide Oktavklappen. Der Wechsel der Oktavklappen liegt dann zwischen dem gis" und dem a". Hier ist von Vorteil, dass die Bedienung allgemein leichter ist, da eben nur ein Hebel für beide Oktavklappen vorhanden ist, und man nicht daneben drücken kann. Jedoch bringt die automatische Bauweise dadurch auch weniger Flexibilität mit sich. 

Bei den neueren Modellen ist es schon fast üblich, dass eine dritte Oktavklappe angebracht ist. Diese steht jedoch in keinem Zusammenhang zu der Halb- oder Vollautomatik und besitzt immer einen eigenen Hebel.

Oboen für den Einstieg

Bei der Oboe ist die Auswahl an Instrumenten tatsächlich nicht so groß, wie bei Trompeten oder Klarinetten. Schätzungsweise liegt das daran, dass der Bau dieses Instrumentes deutlich aufwendiger ist, und die Oboe im Allgemeinen ein Instrument ist, dass nicht so häufig vorkommt, wie beispielsweise die Klarinette. Nichtsdestotrotz gibt es einige, halbautomatische, Modelle, die sich für den Einstieg gut eignen.

LaLique Oboe HF30

Yamaha YOB-241 Oboe

LaLique Oboe HF40

Das Englischhorn

Das Englischhorn stammt aus der Familie der Oboeninstrumente, ist jedoch statt in C in F gestimmt und somit etwas länger als die Oboe. Von den Griffen und vom Ansatz ist das Englischhorn identisch zur Oboe und wird somit auch mit einem Doppelrohrblatt gespielt. Der musikalische Einsatzbereich des Englischhorns ist eher im Symphonie Orchester und hier speziell in der Epoche der Romantik. Tatsächlich ist es so, dass viele Oboisten das Englischhorn als Zweitinstrument spielen und so gelegentlich in den Stücken auch das Instrument wechseln. Dies kommt mitunter dadurch zustande, dass es nur in wenigen Fällen eine Englischhorn Stimme gibt, und das Instrument auch nicht immer benötigt wird.

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