Freitag, 17. Januar 2025
Letzte Änderung: 16. Februar 2025
Die liebe Fis-Dur Tonleiter, sechs Kreuze. Braucht kein Mensch, dementsprechend wenig Stücke gibt es auch in dieser Tonart. Chopin hat da was im Angebot, Bach sowieso aber wirklich viel ist es nicht. In der Blasmusik ist die enharmonische Verwechslung, also Ges-Dur wesentlich häufiger anzutreffen. Nun ja, für den einen ist’s das gleiche für den anderen sind es komplett verschiedene Tonarten.
Auch im Quintenzirkel werden die Tonarten quasi gleichgesetzt. Man spricht auch immer nur von 12 Tonarten. Stimmt ja aber nicht, wissen wir, grundsätzlich kann man das System ja noch weiter fortführen. Macht nur keinen Sinn. Auf dem Klavier schon gar nicht.
Der intonierende Blasmusiker kann aber schon Unterschiede zwischen den verschiedenen Tonarten darstellen, indem die musikalische Leitung auf die reine Stimmung innerhalb der Akkorde achtet. Ist schwer und von vielen Menschen gar nicht hörbar, bzw. Unterscheidbar, aber möglich.
Wie bereits erwähnt hat Fis-Dur sechs Kreuze, da braucht der Tischler schon etwas länger für. Aber wir sind nicht zum Kalauern hier, sondern wollen wissen welche Töne sich bei Fisch Dur nun verändern. Fis-Dur ist im Übrigen auch dem ein oder anderen unter Schiss Moll bekannt. Abgeleitet vom großen Trompeter „Siegfried Göckert“ der auf die Frage: „Hier stehen sechs Kreuze was das denn für eine Tonart?“ geantwortet haben soll: „Ähhh, Schiss Moll, spiel was Du denkst was richtig ist!“ geantwortet haben soll. Folgende Töne sind also in Fis-Dur alteriert.
Wie schon bei H-Dur gehen auch bei Fis-Dur die Meinungen über ihren Charakter weit auseinander.
Godfather of Tonartencharakter „Hector Berlioz“ beschreibt die Tonart wie folgt:
"glänzend und einschneidend"
Hector Berlioz
Andere Zeitgenossen und spätere Komponisten sprechen von gelblich angegraut bis hin zu sanftmütig im Abgang. Das scheint auch des Pudels Kern zu sein, denn viele beschreiben Fis-Dur als eine sehr sanfte Tonart.
Stellt sich nun die Frage, warum die schönen großen Balladen nicht alle in Fis-Dur komponiert wurden. Ich habe da so meine eigene Theorie, aber das soll jeder für sich selbst rausfinden. Schuhmanns Romanze ist zum Beispiel in Fis-Dur.
Chopin hatte ja ein Faible für viele Vorzeichen da die Tonarten, auf dem Klavier, so schön in der Hand lagen. Logisch das er auch etwas in dieser seltenen Tonart komponiert hat.
Die folgenden Fis-Dur Tonleitern zeigen das Notenbild in klingender Notation im Violin-, Bass-, Alt- und Tenorschlüssel. Transponierende Instrumente können logischerweise nicht die gleiche Tonart spielen wie die klingenden Kollegen. Heißt Fis-Dur Trompete und Fis-Dur Posaune passen nicht zusammen, es sei denn der Trompeter kommt aus einem Posaunenchor oder ist anderweitig mit der klingenden Notation vertraut.
Fis-Dur Tonleiter Violinschlüssel
Fis-Dur Tonleiter Bassschlüssel
Fis-Dur Tonleiter Altschlüssel
Fis-Dur Tonleiter Tenorschlüssel
Bei Fis-Dur macht es schonmal Sinn sich die Griffe drunter zu schreiben. Nein Spaß, um Gottes Willen lasst das sein. Es ist nicht schwerer als irgendwelche anderen Tonarten. Reine Nerven., ähhh Übungssache.
Die Instrumente Trompete in B, Tenorhorn in B, Flügelhorn, sowie Bariton in B (Violinschlüssel) nutzen generell identische Griffkombinationen. Eventuelle Abweichungen und Hilfsgriffe kann man den entsprechenden Grifftabellen entnehmen bzw. sind von den Vorlieben der Spieler sowie der Intonation des Instrumentes abhängig, hier sind die allgemein gängigen Griffe abgebildet.
Fis-Dur Tonleiter mit Griffen für B-Instrumente (Trompete / Tenorhorn / Bariton in B / Euphonium in B)
Fis-Dur Tonleiter mit Griffen für C-Instrumente (Bariton in C / Euphonium)
Und wie immer daran denken, dass die B-Instrumente im Violinschlüssel transponierend und nicht klingend spielen, daher auch die verschiedenen Griffe im Bass- und Violinschlüssel.
Hier gilt genau wie bei der H Dur-Tonleiter, auch wenn es nicht bis gar nicht gebraucht wird, das Üben solcher Tonart ist für die Fingerfertigkeit ein wichtiger Bestandteil. Die ungewohnten Grifffolgen fördern so manche Steifigkeit in den Fingern zu Tage. Gerade die Vierventiler profitieren hier enorm und können Ihre Technik maßgeblich verbessern. Es fällt halt auch immer wieder auf das die Schüler, die sich hier richtig reinsteigern, später im Punkt Virtuosität, immer eine Nasenlänge voraus sind.
Auch bei Fis-Dur wäre es angebracht verschiedenste Kinderlieder und einfache Übungen in dieser Tonart zu spielen, um die Tonart so besser zu verinnerlichen. Leider sind in diesen Tonarten dann meist die Etüden schon sehr anspruchsvoll, so dass man Kinder und Jugendliche mit solchen Stücken eher verschreckt, anstatt sie zu motivieren. Frei nach dem Motto, wer gut sein will muss leiden.
Die parallele Molltonart von Fis-Dur heißt dis-Moll und setzt sich aus den Tönen dis–eis^fis–gis–ais^h–cis zusammen.