Komposition: Thiemo Kraas
Arrangement: Original
Verlag: Musikverlag RUNDEL GmbH
Spiellänge: 04:00
Leicht
Antonie Rundel, die ehemalige Rundelchefin und "gute Seele" des Rundel Musikverlages, verstarb im Jahr 2016, Abendmond ist ihr gewidmet.
Das Nachtstück "Abendmond" vereint zwei deutsche Volkslieder, "Abend wird es wieder" und "Der Mond ist aufgegangen" miteinander und verarbeitet die Melodien auf eine ganz besondere Art und Weise. Die Lieder werden sowohl unabhängig voneinander verarbeitet, erklingen teilweise aber auch parallel. Uns bleibt zu diesem Stück tatsächlich nicht sehr viel zu sagen, da es wirklich einsame Spitze ist. Ab der ersten Note erreicht einen eine Fülle an Klang, die wir bis dato nur sehr selten zu hören bekommen haben. Es ist so komponiert, dass sich der Musiker technisch nicht auf die Noten konzentrieren muss, sondern sich aufgrund der leichten Noten, einzig dem Musikmachen hingeben kann.
Das Stück eignet sich perfekt als Ruhepunkt in einem Konzert oder gar als harmonisches Abschlusswerk.
Wie bereits erwähnt, ist das Werk bewusst einfach gehalten, so dass sich die Musiker der Musik in vollen Zügen hingeben können und sich nicht mit irgendwelchen zu hohen Noten oder technisch anspruchsvollen Stellen auseinandersetzen müssen. Die Tabelle spiegelt diese Aussage gut wider, denn der Tonraum der jeweiligen Register hält sich wirklich im Rahmen. Interessant sind für uns immer die Stimmen des 1. Flügelhorns, der 1. Trompete und des Tenorhorns. Wie sich hier sehen lässt, sind die Tonräume, in denen sich die Stimmen bewegen wirklich human. Ein f" ist für jeden geübten Flügelhornisten ein Kinderspiel und ein 1. Trompeter erfreut sich über das Stück, da er (endlich) mal nicht höher als das e" spielen muss. Das Tenorhorn geht bis zum a", der Ton ist zwar etwas höher, allgemein aber auch gut schaffbar.
Instrument | Tonraum |
Querflöte | c'-f''' |
Klarinette (1. / 2. / 3. Stimme) | g-b" / g-g" / f-e" |
Flügelhorn (1. / 2. Stimme) | c'-f" / c'-e" |
Trompete (1. / 2. / 3. Stimme) | d'-e" / h-e" / h-e" |
Tenorhorn (in Bb) | g'-a" |
Bariton (in Bb) | e'-f" |
Das Werk wurde von Thiemo Kraas mit sehr vielen Stichnoten arrangiert. Diese hat er bewusst in die Stimmen geschrieben, damit das Werk auch in kleineren Besetzungen spielbar ist. So müssen nicht zwangsläufig alle Stimmen besetzt sein. Die ist besonders gut für Auftritte in Kirchen. Ein Orchester mit 45 Musikern würde den Klangraum der Kirche wohl sprengen.
Alles in allem lässt sich zu der Spielbarkeit sagen, dass das Stück vom Tonumfang her wirklich sehr bequem geschrieben ist. Was bei der Spielbarkeit allerdings nicht außen vor gelassen werden darf, ist die Ausdauer, die die Musiker für das Spielen dieses langsamen 4-minütigen Werkes benötigen. Aber auch bei der Ausdauer heißt es wie so oft: Übung macht den Meister.
Abend wird es wieder.
Über Wald und Feld
säuselt Frieden nieder,
und es ruht die Welt.
Nur der Bach ergießet
sich am Felsen dort,
und er braust und fließet
immer, immer fort.
Und kein Abend bringet
Frieden ihm und Ruh',
keine Glocke klinget
ihm ein Rastlied zu.
So in deinem Streben
bist, mein Herz, auch du:
Gott nur kann dir geben
wahre Abendruh'
Der Mond ist aufgegangen,
die goldnen Sternlein prangen
am Himmel hell und klar;
der Wald steht schwarz und schweiget,
und aus den Wiesen steiget
der weiße Nebel wunderbar.
Wie ist die Welt so stille
und in der Dämmrung Hülle
so traulich und so hold,
als eine stille Kammer,
wo ihr des Tages Jammer
verschlafen und vergessen sollt!
Seht ihr den Mond dort stehen?
Er ist nur halb zu sehen,
und ist doch rund und schön!
So sind wohl manche Sachen,
die wir getrost verlachen,
weil unsre Augen sie nicht sehen.
Wir stolze Menschenkinder
sind eitel arme Sünder
und wissen gar nicht viel;
wir spinnen Luftgespinste
und suchen viele Künste
und kommen weiter von dem Ziel.
Gott, laß dein Heil uns schauen,
auf nichts Vergänglichs trauen,
nicht Eitelkeit uns freun;
laß uns einfältig werden
und vor dir hier auf Erden
wie Kinder fromm und fröhlich sein!
Wollst endlich sonder Grämen
Aus dieser Welt uns nehmen
Durch einen sanften Tod!
Und, wenn du uns genommen,
Laß uns in Himmel kommen,
Du unser Herr und unser Gott!
So legt euch denn ihr Brüder
in Gottes Namen nieder.
Kalt ist der Abendhauch.
Verschon uns, Gott, mit Strafen
und laß uns ruhig schlafen
und unsern kranken Nachbarn auch.
Dieses Werk von Thiemo Kraas gehört ab sofort in jedes Konzertprogramm eines traditionellen oder sinfonischen Blasorchesters. Wir selbst werden es für das nächste große Konzert in unser Repertoire aufnehmen.
Thiemo Kraas ist ein deutscher Schlagzeuger und Komponist, der seit vielen Jahren mit dem Musikverlag RUNDEL zusammenarbeitet.