Blasorchesternoten Magazin - Blasorchester Salinia
Informationen zu Johann Gottfried Piefke Portrait

Johann Gottfried Piefke

Johann Gottfried Piefke wurde am Samstag, 9. September 1815 in Schwerin an der Warthe geboren. Er starb am Freitag, 25. Januar 1884 in Frankfurt Oder.

Kurzlebenslauf

1835 - Wehrdienst als Oboist
1838 - Studium an der Hochschule für Musik Berlin
1843 - Stabsoboist beim Armeekorps
1859 - Königlicher Musikdirektor 
1860 - Rückkehr nach Frankfurt
1864 - Teilnahme am Krieg gegen Dänemark
1866 - Teilnahme am Krieg gegen Österreich
1870/1871 - Erkrankung während des Deutsch-Französischen Krieges

Weitere Informationen zu Johann Gottfried Piefke

Johann Gottfried Piefke war im 18. Jahrhundert ein bekannter Militärmusiker und Komponist. Aus seiner Feder stammen Märsche zu Geschichtsträchtigen Schlachten wie Preussens Gloria, Königsgrätzer Marsch oder Düppeler Schanzen-Marsch. Er trug zur Verbreitung des Spitznamens "Piefkes" für alle Preußen bei, und erhielt den eigens für ihn geschaffenen Titel "Director der gesamten Musikchöre des III. Armeekorps".

Piefke wurde am 9. September in Schwerin geboren. Kurz nach seiner Geburt übersiedelte die Familie nach Zielenzig (heute Sulecin in Polen), wo sein Vater eine Anstellung als Organist und Stadtmusikus fand.

Militärzeit

1835 begann Gottfried Piefke seinen Militärdienst als Hoboist (Musiker bei der Infanterie oder Marine) beim Leibgrenadier-Regiment Nr. 8 in Frankfurt (Oder). Danach studierte er an der Hochschule für Musik in Berlin und kehrt als Stabshoboist zu seinem Regiment zurück. Im Jahr 1859 wurde ihm der Titel "Königlicher Musikmeister" verliehen. Im Jahr 1865 erhielt Piefke den für Ihn geschaffenen Titel "Director der gesamten Musikchöre der III. Armeekorps". In den Jahren 1864-1871 war Piefke mit seinen Musikern in verschiedene Schlachten und Kriege involviert. Hierbei entstanden seine berühmten Werke, Düppeler Schanzen-Marsch, Königsgrätzer Marsch und Preussens Gloria.

Lebensende

Nach Ende der Kriegsjahre kehrte er nach Frankfurt (Oder) zurück. Er befasste sich stark mit der klassischen Musik und gab zahlreiche Konzerte auf verschiedenen Bühnen seiner Heimatstadt. Piefke starb 1884 im Alter von 69 Jahren und wurde mit allen militärischen Ehren und unter großer Anteilnahme der Bevölkerung auf dem Alten Friedhof bestattet. Das Grab ist leider nicht erhalten. In Gänserndorf wurde dem Militärmusiker im Jahr 2009 ein Denkmal gesetzt. Diese Aktion sollte wieder an Piefkes Leistungen als Musiker und Komponist erinnern und nicht an die Namensgebung für ein vielleicht liebgemeintes Schimpfwort.

Die Piefkes

Als Piefke bezeichneten die Österreicher die Preussen nach der schmachvollen Niederlage bei Königsgrätz. Nach der vernichtenden Niederlage der österreichischen und sächsischen Armee wurde für die siegreichen preußischen Truppen eine große Parade abgehalten. An die 60.000 Soldaten nahmen an dieser Siegesparade teil und Johann Gottfried Piefke leitete die musikalische Begleitung. Die Militärmusik unter seiner Führung genoss in den Ländern der Donaumonarchie ein solch großes Ansehen, dass die ankommenden Musiker mit dem Ruf "Die Piefkes kommen" angekündigt wurden. Tatsächlich gibt es jedoch mehrere Theorien wie der Ausspruch "Piefke" entstanden ist. Fakt ist jedoch das Johann Gottfried Piefke maßgeblich zur Verbreitung dieses Spitznamens beigetragen hat.

Düppeler Schanzen-Marsch (im Original Düppeler Schanzen-Sturmmarsch)

Im deutsch-dänischen Krieg soll Piefke laut Überlieferungen mit dem Degen in der Hand seine Kapelle dirigierend zum Sturm geblasen haben. Unter anderem wurde dabei auch dieser Marsch gespielt. Eine weitere Legende berichtet, das während des Sturmmasches eine Kanonenkugel dem Dirigenten den Taktstock aus der Hand riss, woraufhin der mit dem Degen weiter dirigierte. Diese Legende wurde nach der Schlacht im Düppeler Sturmmarsch verarbeitet bei dem mitten im Spiel plötzlich ein Paukenschlag das Lied unterbricht. Der Paukenschlag soll den Einschlag der Kanonenkugel darstellen.

Königgrätzer Marsch

Der Königgrätzer Marsch wurde während oder direkt nach der Schlacht von Königgrätz komponiert. Die beiden Motive beschreiben zuerst die unentschiedene Schlacht und dann das für die Gegner überraschende Eintreffen der preußischen Verstärkung. Als Trio wählte Piefke den Hohenfriedberger Marsch, um an frühere Siege über Österreich zu erinnern. Später schuf er eine zweite Fassung mit anderem Trio die aber keinerlei nennenswerte Bedeutung hatte. In Deutschland gehört der Königgrätzer zu den bekanntesten Militärmärschen und wird häufig bei offiziellen Anlässen gespielt, wobei er in Österreich verständlicherweise nicht so gern gehört wird.

Preussens Gloria

Der Marsch Preussens Gloria entstand im Jahr 1871 nach dem Sieg Preußens über Frankreich im deutsch-französischen Krieg und wurde bei der Siegesparade der zurückgekehrten Truppen uraufgeführt. Heute ist Preußens Gloria der wohl populärste Heeresmarsch der Bundeswehr und wird häufig zu offiziellen Anlässen und Staatsbesuchen aufgeführt. Auch viele ausländische Militärmusiken und Laienblasorchester haben den Marsch im Repertoire.

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