Von den Holzblasinstrumenten landen wir nun bei den Blechblasinstrumenten und damit bei der Trompete. Die Trompete ist ein hohes Blechblasinstrument, ist meistens in Bb gestimmt und wird mit einem Kesselmundstück gespielt. Das Mundstück ist ein wesentlicher Unterschied zwischen den Holz- und Blechblasinstrumenten.
Der Aufbau der Trompete ist relativ leicht gehalten. Es gibt ein Mundstück und einen Trompetenkorpus. An dem Mundrohr - also dem Rohr, wo die Öffnung für das Mundstück ist, endet der Hauptstimmzug. Dieser ist dazu da, das Instrument im Orchester richtig zu stimmen. Des Weiteren befinden sich am Trompetenkorpus meistens drei, seltener aber auch vier, Ventile, die mit für die Veränderung des Tones zuständig sind. Jedes Ventil hat einen eigenen Zug. Durch die Länge des Zuges ergibt sich das Maß der Veränderung des Tones. Die Zuglängen der Ventile ergeben folgende Veränderungen:
Der Zug des dritten Ventils besitzt meistens eine extra Funktion, denn er kann auch als Trigger eingesetzt werden. Töne, die mit dem 1. und 3. Ventil gespielt werden, neigen meistens dazu, etwas zu hoch zu sein. Nutzt man den Zug des 3. Ventils nun als Trigger und zieht ihn beim Spielen etwas heraus, dann wird der Ton ein bisschen tiefer. Wer das noch nie gemacht hat, kann sich mal mit einem Stimmgerät hinsetzen und ein bisschen herumprobieren.
An dem Hauptstimmzug und dem 3. Zug befinden sich außerdem zwei Wasserklappen. Diese sind, wie der Name schon sagt, dazu da, das Kondenswasser, was sich beim Spielen in der Trompete ansammelt, aus dem Instrument abzulassen. Vor allem im Winter kondensiert die warme Luft deutlich stärker an dem kalten Metall des Instrumentes. Es ist also nicht nur euer Speichel, der sich im Instrument ansammelt, sondern überwiegend die warme Luft, die ihr in das Instrument pustet.
Es gibt zwei verschiedene Bauweisen der Trompete. Zum einen gibt es die deutsche Bauweise mit den Perinetventilen, dies ist hier in der Gegend und vor allem im Blasorchester Bereich die übliche Bauweise. Auf der anderen Seite steht die Bauweise mit Drehventilen, die man sonst oftmals von Tenorhörnern und Baritönen kennt. Der Unterschied ist generell erstmal äußerlich, da sich durch die unterschiedlichen Ventile auch eine andere Haltung der Trompete ergibt. Für welche Bauweise man sich entscheidet, hängt ganz von den eigenen Vorlieben ab. Soweit ich weiß, wird die Bauweise mit den Drehventilen oft im Solo-Bereich verwendet. Außerdem sind die Trompeten mit Drehventilen gleich um einiges teurer, als die mit den Perinetventilen, was mitunter auch daran liegt, dass die Drehventil Instrumente eher im Profi-Bereich zum Einsatz kommen. Somit sind die Perinet-Trompeten eher für Einsteiger geeignet (sowohl preislich als auch vom Spielgefühl her) als die Drehventil-Trompeten. Steigt man aber von dem Tenorhorn mit Drehventilen auf die Trompete um, ist es vom Gefühl her sicherlich angenehmer, eine Trompete mit Drehventilen zu nehmen. Also, alles eine Sache der Gewohnheit und des eigenen Empfindens.
Anders, als bei den Holzblasinstrumenten, wo der Ton überwiegend durch die Schwingung eines Holz- oder Kunststoff-Blattes erzeugt wird, erzeugen bei der Trompete und allen anderen Blechblasinstrumenten die schwingenden Lippen im Mundstück den Ton. Die Schwierigkeit bei der Tonerzeugung besteht also darin, die Lippenschwingung mit der Luftsäule des Instrumentes zu synchronisieren, so dass ein gut klingender Ton aus der Trompete entlockt werden kann.
Die Veränderung der Tonhöhe erfolgt bei der Trompete durch eine Veränderung der Lippenspannung, mehr Spannung = höherer Ton, weniger Spannung = tieferer Ton. Das bedeutet, dass ohne ein Ventil zu drücken schon mehrere verschiedene (bis zu 7 Stück) Töne mit verschiedener Tonhöhe gespielt werden können. Man kann natürlich nicht von jetzt auf gleich alle 7 Töne spielen, etwas Übung braucht es hierfür schon, aber geübte Trompeter können sogar mehr als 6 verschiedene Töne ohne zu greifen spielen. Die Tonreihe, die sich aus den verschiedenen Tönen ergibt nennt sich Obertonreihe. So besteht die Obertonreihe, ohne ein Ventil zu drücken aus dem c', g', c", e", g", b" und c'''. Eine solche Tonfolge ergibt sich bei allen möglichen Griffkombinationen und kann der Grifftabelle (siehe unten) entnommen werden.
Wir haben uns mal daran probiert eine eigene Grifftabelle zu erstellen. Diese Grifftabelle ist generell für alle Blechblasinstrumente, die in Bb gestimmt sind, gültig. Und kann somit auch für Flügelhorn, Tenorhorn und sogar Tuba in Bb verwendet werden. Bei der Grifftabelle sind immer die enharmonischen Verwechselungen nebeneinander notiert, so sieht man beispielsweise as und gis und hat beide Male den gleichen Griff hinterlegt. Das ist auch richtig so, denn dadurch, dass die Töne enharmonisch verwechselt miteinander sind - also quasi der gleiche Ton sind - werden sie auch gleich gegriffen. Die Grifftabelle könnt ihr Euch herunterladen und in Eure Übungsmappe legen, dann habt ihr sie immer dabei und könnt die Griffe nachschlagen.
In der Grifftabelle sind Töne des regulären Tonumfangs hinterlegt, zuerst steht der Name des Tons mit Oktavbezeichnung (von klein bis drei-gestrichen) und dann das Ventil, das gedrückt werden muss.
0 = kein Ventil gedrückt
1 = 1. Ventil gedrückt
2 = 2. Ventil gedrückt
1/2 = 1. und 2. Ventil gedrückt
2/3 = 2. und 3. Ventil gedrückt
1/3 = 1. und 3. Ventil gedrückt
1/2/3 = 1., 2. und 3. Ventil gedrückt
Wie immer haben wir wieder einige Instrumente herausgesucht, die sich für den Einstieg in das Trompete spielen sehr gut eignen.
Trompeten mit Perinetventilen:
Trompeten mit Drehventilen:
