Dienstag, 14. Januar 2025
Letzte Änderung: 16. März 2025
Die C-Dur-Tonleiter ist die Mutter aller Tonleitern, naja nicht ganz. Angesichts der Notenbezeichnungen nach dem Alphabet, kann man davon ausgehen das Guido von Arezzo mit der A-Moll Tonleiter begonnen hat. Daher vielleicht auch der Kammerton a. Nichtsdestotrotz ist die C-Dur Tonleiter heute sehr oft die erste Tonleiter, die von Schülern gespielt wird. Das liegt an dem Umstand das sie komplett ohne Vorzeichen (also ohne Alteration) auskommt.
Hector Berlioz beschreibt C-Dur wie folgt:
"ernst, aber dumpf und trübe"
Hector Berlioz
Nun gut, diese Aussagen sind heute im Zuge der gleichtönigen Stimmung sowieso hinfällig. In Sinfonieorchestern und auch in der Blasmusik sind hier aber durchaus noch feine Unterschiede festzustellen.
Aber zurück zur C-Dur Tonleiter. Wie erwähnt ist es oft die erste Tonleiter die ein Schüler gelehrt bekommen. Dies hängt aber auch von den grifftechnischen Schwierigkeiten des jeweiligen Instrumentes ab, außerdem ist C-Dur auf der Trompete z.B. gar nicht wirklich C-Dur, doch dazu später mehr.
Je nach eingesetztem Schlüssel befinden sich die Töne der C-Dur Tonleiter auf verschiedenen Linien bzw. Zwischenräumen. Heute sind noch 4 Schlüssel am gebräuchlichsten. Violin-, Alt-, Tenor- und Bassschlüssel.
C-Dur Tonleiter im Violinschlüssel
C-Dur Tonleiter im Bassschlüssel
C-Dur Tonleiter im Altschlüssel
C-Dur Tonleiter im Tenorschlüssel
Die Blechblasinstrumente spielen vorwiegend im Violin- oder Bassschlüssel. Andere Schlüssel sind in manchen Fällen für die Posaune von Interesse.
Die Instrumente Trompete in B, Flügelhorn, Tenorhorn in B sowie Bariton in B (TC) nutzen im Großen und Ganzen die gleichen Griffe. Eventuelle Abweichungen und Hilfsgriffe kann man den entsprechenden Grifftabellen entnehmen.
C-Dur Tonleiter mit Griffen für B-Instrumente (Trompete / Tenorhorn / Bariton in B / Euphonium in B)
C-Dur Tonleiter mit Griffen für C-Instrumente (Bariton in C / Euphonium)
Wenn Du dich jetzt fragst, warum im Bassschlüssel die Töne ganz anders gegriffen werden kann ich nur sagen: Glückwunsch Du hast es erfasst, C-Dur vom Bariton/Euphonium in C ist eine komplett andere Tonart als z.B. auf der B-Trompete. Deswegen sprechen Dirigenten auch oft von „klingend“, wenn Sie über Tonarten sprechen. Damit die Bassinstrumente das gleiche spielen wie die „hohen“ Blechbläser, müssen diese B-Dur spielen. Trompete, Tenorhorn und andere B-Instrumente spielen nämlich transponiert.
Jede Dur Tonart hat auch eine Mollparallele. Heißt eine Molltonart, die sich aus den gleichen Tönen zusammensetzt, also die gleichen Vorzeichen nutzt. Diese liegt immer eine kleine Terz tiefer, bei C-Dur ist dies dann a-Moll. Die Tonfolge heißt dann:
a-h^c-d-e^f-g-a
Die Halbtonschritte liegen dadurch beim zweiten und fünften Tonschritt, wodurch sich ein komplett anderer Charakter ergibt.
a-Moll-Tonleiter in verschiedenen Notenschlüsseln
Die Notation der C-Dur Tonleiter sieht wie folgt aus:
Das Schema „Ganzton – Ganzton – Halbton – Ganzton – Ganzton – Ganzton – Halbton“ ist wahrscheinlich jedem bekannt der im Musikunterricht nicht komplett geschlafen hat. Diese Anordnung der Tonschritte ist dafür verantwortlich das die Dur Tonleiter so klingt wie sie klingt.
Hier ist dann auch schon Unterschied zwischen Tonart und Tonleiter. Während die C-Dur-Tonleiter klar definiert ist (C-D-E-G-H-A-H-C) sind andere Tonfolgen nicht die C-Dur-Tonleiter, bedienen sich aber dem Tonvorrat aus der Tonart C-Dur. Es könnte aber auch A Moll sein, die endgültige Bestimmung der verwendeten Tonart hängt also vom musikalischen Kontext ab.